Als im vergangenen Frühling nach einer «Junghomöopathin» mit Fremdsprachenkenntnissen für die Mitarbeit im Vorstand gesucht wurde, meldete ich mich ganz spontan. Nach einem dreijährigen Fernstudium in klassischer Homöopathie, gefolgt von der Ausbildung zur Homöopathin am SHI in Zug, bin ich nun an zwei Praxisstandorten tätig und absolviere zusätzlich das berufsbegleitende Mentorat als Vorbereitung für die HFP.
Ich ahnte bei meiner Bewerbung noch nicht, welche turbulenten Zeiten auf den HVS zukommen würden. Obwohl mich die heftigen Auseinandersetzungen an der Infoveranstaltung zur GV zunächst etwas abschreckten, fand das Bewerbungsgespräch, wie geplant, kurze Zeit später statt. Um mir einen Einblick in die Vorstandsarbeit zu ermöglichen und mir etwas Zeit für den endgültigen Entscheid bezüglich einer möglichen Kandidatur als Vorstandsmitglied zu lassen, wurde mir eine aktive Mitarbeit für einige Zeit vorgeschlagen. Ich nahm an mehreren Sitzungen teil, konnte Ideen und Vorschläge einbringen und kleinere Aufgaben übernehmen. Das Engagement und die Motivation des Vorstands, welche trotz der schwierigen Situation jederzeit spürbar waren, haben mich beeindruckt. Ich fühlte mich willkommen und gehört. Viele meiner Ideen und Inputs konnten einfliessen oder wurden in der Zwischenzeit umgesetzt. Ich bekam Einblick in das Netzwerk, das den HVS umgibt, und lernte auch einiges über berufspolitische Hintergründe. Das war sehr spannend und machte mich neugierig.
In der Zwischenzeit hat sich aber meine berufliche und private Situation so stark verändert, dass ich mich dazu entscheiden musste, auf eine Kandidatur an der nächsten GV zu verzichten. Der Entscheid ist mir äusserst schwergefallen, weil ich mich im Vorstand sehr wohl gefühlt habe und ich mich sehr gern, auch aus-serhalb meiner Praxistätigkeit, für die Homöopathie engagiert hätte. Zu den Kompetenzen einer Therapeutin gehört es aber auch, seine Grenzen zu erkennen und zu respektieren. Für mich bedeutet das, zu realisieren, dass meine zeitliche Kapazität und Energie momentan, und zumindest bis zum Abschluss der HFP, für eine zusätzliche Aufgabe nicht ausreicht.
Ich hoffe sehr, dass unser Verband andere Kandidatinnen für diese Aufgabe finden wird, die bereit sind und die Möglichkeit haben, sich mit Motivation, Elan und weisem Handeln für die Homöopathie und uns Homöopathinnen einzusetzen. Gerne bleibe ich für anfallende kleine Aufgaben, wie etwa Übersetzungsarbeiten, als zusätzliche Unterstützung mit dem Vorstand in Kontakt.
Ich danke dem Vorstand für die gute Zusammenarbeit, das Wohlwollen und das Verständnis, das mir in den vergangenen Monaten entgegengebracht wurde.
Rachel Keizer