Letztes Jahr hatte ich die Gelegenheit, für 6 Wochen nach Südafrika, genauer nach St. Lucia zu reisen, um dort in der Klinik von Nicoliene Potgieter und Manuel Steiner ein Praktikum zu machen. Bereits vor der Abreise kam ich in den Genuss des «Rundum-sorglos-Paket» seitens Nicoliene – sie vermittelte mich an ein Reisebüro in Südafrika, um die Flüge zu buchen.
So trat ich die Reise am 25. Februar 2022 an. Obwohl am Flughafen Zürich Tränen flossen freute ich mich sehr auf die kommende Zeit und war gespannt, was mir Afrika zu bieten hat. Nach meiner Ankunft in Durban brachte mich ein Uber-Taxi zu Dinesha Naicker. Sie und ihre Schwester sind auch Homöopathinnen und betreiben zugleich eine kleine Pension, wo ich übernachten durfte. Ich wurde so herzlich empfangen, dass ich mich gleich wie zu Hause fühlte. Am nächsten Tag wurde ich von Debbie, einer Homöopathin der Khula Natural Health Clinic bei Dinesha abgeholt und los ging die Reise nach St. Lucia, wo einerseits Nicoliene und Manuel wohnen und wir Homöopathen unsere Unterkunft haben. Mein zu Hause für die nächsten 6 Wochen konnte gar nicht besser sein – grosszügige Räume, eine gemütliche Küche, eine einladende Terrasse und einen riesigen Garten in dem sogar Avocados, Grapefruits etc. wachsen! Im Khula Natural Health Centre wird der Austausch und Zusammenhalt grossgeschrieben. So gab es beispielsweise immer wieder gemeinsame Abendessen und jeden Mittwochvormittag wurde von einem Homöopathen eine kurze Weiterbildung gehalten.
Endlich startet die Arbeit in Khula. Nach 10 Minuten Fahrtzeit kommen wir in der Klinik an. Nicoliene erklärt mir, wer welchen Raum hat und wie die Abläufe sind. Zunächst wird alles für den Tag vorbereitet: verdünnten Alkohol in Fläschchen abfüllen, sich in den Behandlungsräumen einrichten, damit gleich mit der Arbeit begonnen werden kann. Zum Schluss sitzen wir alle, die Homöopathen, Übersetzerinnen und Lucky, der Gärtner im Kreis. Nicoliene und Manuel geben noch letzte Anweisungen und Infos. Dann geht Nokuwela, eine Homöopathin die auch IsiZulu spricht nach draussen zum Wartebereich und informiert die Patienten über den Ablauf. Nach diesen Infos kommt ein emotionaler Höhepunkt des Tages: die Patienten sowie Übersetzerinnen stimmen zu einem Lied an und beginnen zu beten, dafür, dass wir die richtigen Mittel für die Patienten finden und es uns gelingt, die Menschen zu heilen. Jetzt sind wir gerüstet für den Tag. Die erste Woche verbringe ich mit Manuel. Wir behandelten viele Patienten und es war immer wieder eindrücklich zu sehen, welches Potenzial unsere Mittel haben. Doch der Ablauf war ganz anders, als ich es aus meinen Praktika in der Schweiz kannte. Am Empfangstresen lag ein Stapel Papiere, für jeden Patienten ein Zettel. Das heisst, speditiv und trotzdem exakt arbeiten. Wir führten die Gespräche, die Patienten warten im Wartebereich, während wir repertorisieren. So können wir die Mittel gleich abgeben und dem Patienten noch weitere Empfehlungen mitgeben. Wenn alle Patienten behandelt wurden, konnten wir in den wohlverdienten Feierabend und Feierabend in St. Lucia hiess selbstverständlich einen Spaziergang zum Meer und sich ordentlich durchpusten lassen. Doch aufgepasst, am Abend darf man nicht mehr zu Fuss durch St. Lucia laufen, da dann die Hippos die Strassen für sich einnehmen. Trotz der strengen Arbeit in der Klinik kommt die afrikanische Fröhlichkeit nicht zu kurz. Immer wieder werden Witzchen gerissen, geplaudert und gelacht.
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Franziska Seiler
Einladung zur Präsentation am 14. September in der Markthalle in Basel (pdf, 290 KB)
Stellenbeschreibung Volontäreinsatz (pdf, 160 KB)