Im 2020 traf sich die Kommission für Tierhomöopathie (KfTH) zu drei Sitzungen. Nach dem Rücktritt von Sandra Handl und Karin Wüthrich waren wir froh, mit Beatrice Gerber (QS) und Nadja Benz (Seminare) zwei motivierte Mitglieder für die Mitarbeit in der Kommission begeistern zu können. So kann die Arbeit auf mehr Schultern verteilt werden. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Karin und Sandra nochmals ganz herzlich für ihren langjährigen Einsatz.
Die „Arbeitsgruppe Tierheilpraktiker Bewilligungen – AG THP Bew“, in welcher sich seit 2017 Vertreterinnen des HVS, des Berufsverbands der TierheilpraktikerInnen Schweiz (BTS) und neu des Schweizer Verbands für Tiertherapeuten (SVTT) für eine einheitliche Bewilligungspraxis für Tierheilpraktikerinnen engagieren, hat sich ebenfalls dreimal getroffen und war trotz Pandemie alles andere als untätig. Nachdem zwischen 2017-2019 verschiedene Unterlagen erarbeitet und diversen Organisationen zur Information und als mögliche Diskussionsgrundlage zugeschickt worden waren und zahlreiche Gespräche mit relevanten Gesprächspartnern stattgefunden hatten (u.a. mit Vertretern der Vereinigung der Schweiz. Kantonstierärztinnen und –tierärzte (VSKT), der Gesellschaft der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST), der Fachsektion camvet der GST, dem Schweizerischen Verband für Tierphysiotherapeuten (SVTPT) u.v.m), kam die AG THP Bew zur Erkenntnis, dass mittelfristig wenig Interesse an einer Änderung der Situation der Tierheilpraktikerinnen besteht. Die AG THP Bew kam deshalb nach einigen Vorgesprächen mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) zur Ansicht, dass der Weg via eidgenössische Prüfung erwogen werden sollte. Dies auch im Bewusstsein, dass eine eidgenössisch anerkannte Berufsprüfung nicht zwingend zu einer in der Schweiz einheitlichen Bewilligungspraxis führt, diese Zielsetzung aber zumindest unterstützt. Im Zusammenhang mit diesem Projekt prüften HVS (Sektion Tierhomöopathie) und BTS einen möglichen Zusammenschluss. Da mit dem SVTT ein weiterer Verband zum Projektteam stiess, wurde dieses Vorhaben vorerst auf Eis gelegt.
Im vergangenen Jahr 2020 bildeten HVS, BTS und SVTT eine vorläufige Trägerschaft. Vorläufig deshalb, weil optional weitere Organisationen mit entsprechendem Bedarf eingebunden werden können. Ende Juli 2020 konnte der Projektantrag an das SBFI nach intensiven Vorarbeiten eingereicht werden. Ende September 2020 musste das Projektteam enttäuscht Kenntnis nehmen von der Ablehnung des Antrags durch das SBFI. Das weitere Vorgehen und mögliche Alternativen zur eidg. Berufsprüfung werden aktuell geprüft.
Coronabedingt konnten nicht alle vier geplanten Arbeitskreise durchgeführt werden. Es ist aber sehr erfreulich, dass die Teilnehmerzahl im 2020 stetig gestiegen ist. Im Februar haben 12 Tierhomöopathinnen Therapeutics zu Gastritis, Pankreatitis und Inflammatory Bowel Diseas (IBD, chron. Darmentzündung) erarbeitet, und im August nahmen 14 Fachfrauen am Vortrag von Guido Wehrle zum Thema Darmparasiten teil.
Das Jahr 2020 war für die Seminargruppe als andere als einfach. Mit der anhaltenden Corona-Pandemie gestaltet sich die Organisation von Seminaren schwierig bis unmöglich. Da sich die Bestimmungen laufend ändern, kann nichts längerfristig geplant werden. Dozentinnen aus dem Ausland, wie im Falle von Sue Armstrong aus Grossbritannien, erschweren die Planung zusätzlich. Einreisesperren, Quarantäneregeln, Testpflicht – was kommt wohl als Nächstes? Die moderne Technik macht es zum Glück möglich, dass Seminare auch online durchgeführt werden können. Auch die Seminargruppe darf sich vor neuen technologischen Möglichkeiten nicht verschliessen, insbesondere in einer aussergewöhnlichen Lage wie dieser. Deshalb haben sich die Mitglieder der Seminargruppe in Sachen Videokonferenz-Tools im Schnellverfahren ein Basiswissen angeeignet. So können wir flexibel bleiben und auch das eine oder andere Seminar online durchführen. Wir alle sind uns aber einig, dass Seminare wieder vor Ort stattfinden sollen, sobald es die Situation zulässt. Schliesslich geht es bei den Weiterbildungen nicht nur darum, Neues zu lernen, auch der Austausch unter den Teilnehmerinnen und das gemütliche Beisammensein sind ein wichtiger Teil der Seminarkultur und werden in diesen Zeiten besonders vermisst. In diesem Sinne hoffen wir auf ein baldiges Ende der Pandemie und ein einfacheres 2021.
Ein herzliches Dankeschön an meine Kolleginnen der KfTH dafür, dass ihr im 2020 wieder so tatkräftig angepackt habt!
Petra Blaser