Die Verringerung des Einsatzes antibiotischer Arzneimittel ist eine unbestreitbare Notwendigkeit bei Mensch und Tier. Obwohl der Antibiotikavertrieb in der Veterinärmedizin mengenmässig zurückgeht (seit 2011 konnte er um 50% reduziert werden), bleibt die Frage, wie viele Antibiotika nötig sind, um die Tiergesundheit zu erhalten.
Die 2011 gegründete und 2015 in einen Verein übergeführte Plattform “Kometian” bietet telefonische homöopathische Beratungen durch Tierärztinnen und Tierhomöopathinnen an, speziell für Nutztiere. In diesen zehn Jahren hat der Verein seine Tätigkeiten professionalisiert und um Bestandesberatungen sowie Beratungen vor Ort erweitert. Die Daten zu den Beratungen und Entwicklungen der Tiergesundheit wurden laufend erhoben und regelmässig ausgewertet. Seit 2017 werden diese in einer eigens entwickelten Datenbank erfasst.
Bei fast 90% aller Tiere in den Beratungen handelte es sich um Rinder. Bei einem Drittel der Anfragen litten die Kühe an Euterproblemen.
Bei fast 70% der Fälle gaben die Landwirte an, dass sich die Tiergesundheit ohne schulmedizinische Behandlung positiv entwickelte.
Bei 27 Milchviehbetrieben wurden in den ersten 2 Jahren der Mitgliedschaft bei Kometian Daten zur antibiotischen Behandlungsinzidenz und zur Tiergesundheit erhoben. Das erfreuliche Fazit: Die Behandlung mit Antibiotika wurde dank der Homöopathie deutlich reduziert und die Tiergesundheit gesteigert.
Ariane Maeschli
Departement für Nutztierwissenschaften und Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL
