Das Jahr 2021 forderte viel Arbeit, Engagement und Zuversicht in der ganzen Gesellschaft. Auch für die Vorstandsarbeit im HVS brachte das Jahr einige zusätzliche Herausforderungen mit.
An der Budgetsitzung im Januar erstellten Verena, Bea und ich ein möglichst rea-listisches Budget aufgrund der Buchhaltungszahlen des Vorjahrs. Alle Aufwände mit den finanziellen Möglichkeiten des Verbandes abzudecken, ist immer ein kleines Kunststück. Zum Glück hatten wir noch Rückstellungen aus den Vorjahren, welche wir einplanen konnten.
Die erste Vorstandssitzung im Jahr hatte als wichtigstes Traktandum die Besprechung der Jahresrechnung und des Budgets. Danach konnte dies an unsere Revisorin und anschliessend «tischelet und bigeled» an unsere Mitglieder verschickt werden.
Laufende Veränderungen der Corona-Massnahmen des Bundes sorgten für zusätzliche Arbeit. Wir hatten zu klären, welche Umsetzungen für unsere Mitglieder wann und in welchen Kantonen vorgeschrieben waren, und mussten über diese informieren. Unter welchen Bedingungen Seminare durchgeführt werden konnten, stand oft erst kurzfristig fest. Unsere gut funktio-nierende und flexible Seminargruppe konnte immer eine Lösung vorschlagen.
Im Frühling wurde in der Organisation der Arbeitswelt Alternativ-Medizin (OdA AM) ein neuer motivierter Vorstand mit Heidi Schönenberger als Präsidentin und unter anderen Bea Soldat als Mitglied gewählt. Das liess uns hoffen, dass unser Einsatz als Delegierte wieder auf ein deutlich kleineres Mass reduziert werde. Die OdA AM ist für uns eine sehr wichtige Dachorganisation. In der Politikkommission werden Anliegen geklärt und an verschiedenen Stellen politisch eingebracht. Die Gestaltung und Durchführung der höheren Fachprüfung (HFP) kann durch uns mitgeprägt werden. In der OdA AM mitreden zu können und aus erster Hand informiert zu sein, ist für uns von grosser Bedeutung.
Unsere GV war eine organisatorische Herausforderung. Geplant war sie am 23. April in der Brasserie Lipp in Zürich. Die Durchführung wurde uns durch die Covid-Verordnungen des Bundes leider verunmöglicht. So entschieden wir uns für eine schriftliche GV mit vorgängiger Online-Infoveranstaltung. Eine Neuerung für unseren Verband, welche nicht nur durch den fehlenden persönlichen Kontakt als unschöne Erfahrung bei mir in Erinnerung bleibt. Zum Ende der Infoveranstaltung vom 23. April gab Felix Morgenthaler, für uns Vorstandsmitglieder unerwartet, seinen sofortigen Rücktritt aus dem HVS-Vorstand bekannt. Die schriftliche GV mit der Auszählung an der Restversammlung am 14.Juni brachte gleich die nächste grosse Veränderung. Bea Soldat wurde als Co-Präsidentin nicht bestätigt. Ich war nun also alleine als Co-Präsidentin gewählt.
In den folgenden Wochen und Monaten mussten wir als Vorstand die Situation analysieren, diskutieren und uns dann neu organisieren. Rémy hat meine Stellvertretung übernommen und mich tatkräftig unterstützt. Der Vorstand hat seine Arbeiten mittels Dossiers beschrieben, welche u.a. die Kompetenzen, den geschätzten Zeitaufwand und mögliche Stellvertretungsregelungen beinhalten.
Im Juni konnte die Trägerschaft Homöopathie M2 (THoM2) erfolgreich die M2- Prüfung in Homöopathie durchführen – erstmals in allen drei Landessprachen mit 30 Kandidatinnen. Der HVS ist durch Rémy und mich als Vertreter stark involviert und kann so mitprägen, wie das Wissen und die Kompetenzen der angehenden Homöopathinnen geprüft werden.
Damit wir besser verstehen, was unsere Mitglieder erwarten und was sie bewegt, führten wir eine Mitgliederumfrage durch. Diese zeigte viel Zufriedenheit, insbesondere mit Verenas Arbeit im Sekretariat. Aber auch Verbesserungspotential und Wünsche für die Verbandsarbeit wurden sichtbar. Dies veranlasste den Vorstand zur Entwicklung neuer Ideen im Bereich Online-Austauschmöglichkeiten mit und unter Verbandsmitgliedern, welche 2022 umgesetzt werden sollen.
An der GV wurde beantragt, dass das Leitbild des HVS überarbeitet wird. Ab Herbst traf sich die Projektgruppe Leitbild unter der Leitung von Rolf Nick zu mehreren Online-Sitzungen. Die Erstellung eines Leitbildes sollte mit dem für alle Mitglieder offenen «World Café» am 2. Dezember klarere Konturen bekommen. Leider war die Anzahl der Teilnehmerinnen zu klein, und wir mussten das World Café in eine zweite Runde schicken.
Einige Monate genossen wir im Vorstand die engagierte Unterstützung von Rachel Keizer, welche sich dann aus Mangel an persönlichen Ressourcen leider gegen eine Kandidatur als Vorstandsmitglied entschied. So trat die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern wieder in den Vordergrund.
Der Vorstand traf sich im Jahr 2021 zu sieben Vorstandssitzungen. Leider konnten wir uns nur zweimal persönlich treffen; immerhin schätzten wir den Zeitgewinn durch die wegfallende Anreise. Die Online-Sitzungen sind für uns zur Gewohnheit geworden. Neu haben wir vier kurze Meetings zu einzelnen aktuellen Themen abgehalten, was sich als praktisch und effizient erwies. Das Engagement aller Vorstandsmitglieder und des Sekretariats zeigte sich nicht zuletzt in den kurzfristig möglichen Terminen.
Die Mediengruppe organisierte sich ausschliesslich über Mail und besprach sich jeweils kurz innerhalb der Online-Sitzungen des Vorstandes.
Gegen das Jahresende hin gab es wieder Unerwartetes, diesmal von Seiten der OdA AM. Die neu gewählte Präsidentin trat bereits nach einem Monat wieder aus ihrem Amt zurück. Gleichzeitig kündeten der Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin auf der Geschäftsstelle. Dadurch wurden mehrere kurzfristig einberufene Online-Besprechungen unter den Mitgliedsverbänden der OdA AM notwendig. Dies forderte von Rémy und mir als Delegierte viel zeitliche Flexibilität. Die Findungskommission, welcher ich bereits anfangs Jahr angehört hatte, wurde wieder aktiviert und bekam erneut den Auftrag, eine neue Präsidentin zu suchen und diese der nächsten Delegiertenversammlung vorzuschlagen.
Es zeichnet sich ab, dass es dem HVS-Vorstand auch im Jahr 2022 nicht an Arbeit mangeln wird. Wir werden unseren Verband als Vorstand gemeinsam mit den Mitgliedern weiterentwickeln. Wir sind in einem Leitbild-Prozess, welcher hoffentlich mit breiter Unterstützung so richtig Fahrt aufnimmt. Der Vorstand plant ein Retreat, um die Organisationsentwicklung weiter voranzubringen, und Rémy wird als Co-Präsident kandidieren. Neue mögliche Kandidatinnen für den Vorstand haben sich gemeldet und wir hoffen, sie zur Kandidatur motivieren zu können. Unter diesen Voraussetzungen freue ich mich auf ein weiteres spannendes Jahr im HVS.
Rahel Häfeli